Partizipation der Pflege

Dem Memorandum "Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege" [Fuchs-Frohnhofen et al. 2018] folgend hat sich das Projekt PARCURA zum Ziel gesetzt, die relevanten Akteurinnen und Akteure der Pflege explizit an den Prozessen der Technikgestaltung und Technikeinführung zu beteiligen und ausreichende Ressourcen zur Mitwirkung und Qualifizierung einzuplanen. Lässt sich dieser Anspruch in der Praxis angesichts des durch Schichtdienst und Arbeitsverdichtung gekennzeichneten Arbeitsalltags in der stationären Pflege im Krankenhaus verwirklichen? Welche Erkennntnisse wurden im Projekt PARCURA dazu erzielt? Und welche Ergebnisse sind im Zuge des gewählten partizpativen Vorgehens herausgekommen? Darum geht es auf dieser Themenseite.

Der Begriff "Partizipation" geht auf das lateinische Wort "participatio" zurück, was u. a. übersetzt werden kann mit Anteil, Beteiligung, Mitwirkung, Teilhabe oder Teilnahme [Steinmann o. J.]. Anzutreffen ist der Begriff "Partizipation" wie auch das Adjektiv "partizipativ" in verschiedenen thematischen Zusammenhängen.

In der Politik etwa geht es im Rahmen der so genannten "politischen Partizipation" um die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen – siehe dazu etwa die Veröffentlichungen der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Partizipation oder im globalen Zusammenhang die PARTICIPEDIA.

In privaten wie öffentlichen Betrieben geht es darum, Beschäftigte an betrieblichen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen zu be‍teiligen, z. B., wenn es um die Einführung neuer Technologien geht, die sich für gewöhnlich auf die gewohnten Arbeits­ab‍läufe und Ar‍beitsprozesse auswirken. Verwiesen sei hierzu beispielsweise auf die im Februar 2023 erschienene Veröffentlichung der Hans-Böckler-Stiftung "Mitsprache bei der Digitalisierung?" [Bahnmüller et al. 2023]. Darin wird darauf hingewiesen, das die Diskussion um Be‍schäftigtenbeteiligung "eine lange, bis in die 1960er Jahre reichende Geschichte [hat], in der sich zwei Partizipationsparadigmen kreuzen und überlagern: effizienzorientiert versus arbeitsorientiert. Das wird wie folgt erläutert [Ebd.: 9]:

»Bei effizienzorientierten Partizipationsansätzen soll ein positives Veränderungsklima geschaffen werden, um inkrementelle oder disruptive Veränderungen möglichst reibungslos umzusetzen. Es gilt, das Prozesswissen und die Kompetenzen der Beschäftigten zur Optimierung der Prozesse und Systeme zu nutzen. Demgegenüber stellen arbeitsorientierte (bzw. demokratie- oder mitbestimmungs­orientierte) Partizipationsansätze Selbstbestimmung und an eigensinnigem Interessenhandeln ausgerichtete Ziele der Beschäftigten in den Mittelpunkt.«

Gestaltung und Einführung neuer Technologien und damit verbundener Produkte und Verfahren sind nicht nur für Beschäftigte in be‍trieblichen Zusammenhängen relevant. Auch Privatpersonen können in Gestaltungs- und Einführungsprozesse einbezogen sein, sei es als Bürgerinnen und Bürger, Kundinnen und Kunden oder Patientinnen und Patienten. Werden sie als die späteren Nutzerinnen und Nutzer oder auch Anwenderinnen und Anwender aktiv in den Prozess der Gestaltung und Entwicklung neuer Technologien miteinbezogen, wird auch von partizipativer Technikgestaltung gesprochen. Wer sich näher mit dieser Thematik beschäftigt, stößt auf Ansätze, bei de‍nen etwa Kundinnen und Kunden in unternehmerische Innovationsprozesse integriert werden [Voß & Rieder 2005] bzw. generell mit Blick auf die späteren Nutzerinnen und Nutzer auf Stichworte wie beispielsweise Open Innovation [Reichwald & Piller 2005], Ko-Kreation [Hieber 2022], Partizipatives Design [Ryte (o. J.)] Human-centred Design und Design Thinking [Hochmuth/Exner/Dockweiler 2020: 147f.].

Ein Beispiel für ein konkretes Anwendungsfeld partizipativer Technikgestaltung ist die Gerontotechnologie. In dem im Jahr 2018 erschienenen Beitrag "Partizipative Technikentwicklung von Gerontotechnologie" heißt es dazu eingangs [Kucharski & Merkel 2018: 1]:

»Trotz nachgewiesener Potenziale einiger Technologien für die Lebensqualität Älterer, können Forschung und Entwicklung in der Praxis nur einen geringen Erfolg verzeichnen. Viele Anwendungen schaffen es nicht auf den Markt. Als Grund für die fehlende Akzeptanz seitens der Älteren wird vielfach vermutet, dass die Technologien häufig ohne echte Kenntnis der Bedarfe und Probleme der zukünftigen Nutzer entwickelt werden. Ansätze der partizipativen Technikgestaltung, wie Participatory Design, haben den Anspruch zukünftige Nutzer als gleichwertige Partner in den Gestaltungsprozess zu integrieren, um ihre Perspektiven adäquat zu erfassen und tatsächlich einzubeziehen. Technologien sollen so bedarfsgerechter gestaltet werden und folglich eine breite Akzeptanz/Nutzung erreichen.«

Empfohlen sei in diesem Zusammenhang auch der im Jahr 2020 erschienene Beitrag "Partizipative Technikgestaltung für und mit älteren Menschen" von Kucharski/Merkel [Merkel & Kucharski 2020]. Der Beitrag ist in einem Projektrundbrief des ebenfalls vom Bundes­mi‍nisterium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts DigiKomp-Ambulant erschienen. Darin werden verschiedene partizipative Ansätze aufgezeigt und wird auf folgende Fragen näher eingegangen:

  • Warum soll partizipiert werden?
  • Wer soll partizipieren?
  • Wie soll Partizipation umgesetzt werden?
  • Wann soll Partizipation erfolgen?
Warum soll partizipiert werden?

Diese Frage wird in dem Beitrag von Kucharski/Merkel ähnlich beantwortet wie in dem weiter oben bereits erwähnten Beitrag der Hans-Böckler-Stiftung: Im Sinne des effizienzorientierten Ansatzes geht des vor allem darum, die Akzeptanz für die zu ent­wi‍ckelnde Technologie zu erhöhen [Ebd: 31]. Analog zum arbeitsorientierten Ansatz kann ein weiterer Grund auch darin bestehen, "durch Partizipation Demokratisierung und Empowerment [Herv. d. Autors] zu erreichen" [Ebd.].

Wer soll partizipieren?

Zu dieser Frage wird empfohlen, zunächst die aktuellen oder auch potenziellen Nutzerinnen und Nutzer der zu entwickelnden Technologie zu ermitteln, wobei nicht nur die unmittelbar Betroffenen, sondern auch weitere relevante Akteure als sekundäre Nutzer beteiligt sein sollten, "damit es nicht zu einem Ausschluss potenziell relevanter Wissensbestände kommt" [Ebd: 32].

Wie soll Partizipation umgesetzt werden?

Bei dieser Frage thematisieren Kucharski/Merkel den Grad der Einbindung der relevanten Akteurinnen und Akteure in den partizipativen Prozess. Sie selbst unterscheiden vier Grade der Nutzereinbindung [Ebd.: 33]:

  • Keine Partizipation
  • Niedrige Partizipation:
    Befragungen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer bzgl. ihrer Bedürfnisse
  • Mittlere Partizipation:
    Partizipation in einzelnen Phasen des Innovationsprozesses inkl. der Möglichkeit, den Designprozess aktiv und direkt zu beeinflussen
  • Volle Partizipation:
    Teilhabe an allen Phasen des Innovationsprozesses als gleichberechtigter Partner mit der Möglichkeit, aktiven Einfluss auf den Prozess zu nehmen.

Regelmäßig wird in der Literatur in diesem Zusammenhang auch auf die Partizipationsleiter von Arnstein verwiesen [Arnstein 1969] bzw. von einem Stufenmodell der Partizipation gesprochen, das in allerdings unterschiedlichen Ausprägungen im Umlauf ist. Ein Beispiel für ein solches Stufenmodell ist in dem Band "Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung" zu finden [Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit 2021: 29]:

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Stufen des Kriteriums "Partizipation"

Außerdem thematisieren Kucharski/Merkel in diesem Zusammenhang das Thema partizipative Forschung [Ebd.: 32]. Diese wird bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten als ein eigenständiger Forschungsstil angesehen [Bergold & Thomas 2012]. Unger definiert "partizipative Forschung" in dem von ihr im Jahr 2014 veröffentlichten Lehrbuch wie folgt [Unger 2014: 9]:

»Partizipative Forschung ist ein Oberbegriff für Forschungsansätze, die soziale Wirklichkeit partnerschaftlich erforschen und beeinflussen. Ziel ist es, soziale Wirklichkeit zu verstehen und zu verändern. Diese doppelte Zielsetzung, die Beteiligung von gesellschaftlichen Akteuren als Co-Forscher/innen sowie Maßnahmen zur individuellen und kollektiven Selbstbefähigung und Ermächtigung der Partner/innen (Empowerment) zeichnen partizipative Forschungsansätze aus.«

Übersetzt in den Kontext des Forschungsprojekts PARCURA hieße das, die beteiligten, so genannten Praxis- oder auch Umsetzungspartner, oder noch konkreter, die Kolleginnen und Kollegen der kardiologischen Allgemeinstationen der projektbeteiligten beiden Krankenhäuser als "Co-Forscher/innen" am Prozess der Einführung von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus zu beteiligen. Wie die im Verlauf des Forschungsprojekts PARCURA gemachten Erfahrungen gezeigt haben, kann eine solche, den Forschungspartnern möglicherweise auch nur unterstellte Sichtweise im proklamierten partizipativen Prozess seitens der "Praxispartner" als kontraproduktiv, weil herablassend und arrogant empfunden werden, verbunden mit dem Eindruck, kein gleichberechtigter Projektpartner "auf Augenhöhe" zu sein, sondern doch nur ein Untersuchungsobjekt, das Ressourcen für Forschungszwecke zur Verfügung stellt.

Wann soll Partizipation erfolgen?

Bei dieser Frage unterscheiden Kucharski/Merkel in Anlehnung an Shah et al. [2009: 515] fünf Phasen eines modellhaft als liniear angenommenen Innovationsprozesses [Ebd.: 34]:

  1. Konzeptphase
    Ideengenerierung / Entwicklung von Konzepten
  2. Designphase
    (Neu-) Entwurf & Prototypentwicklung
  3. Testphase
    Prototyptest in echtem Anwendungskontext
  4. Produktionsphase
    Herstellung des Gerätes & Markteinführung
  5. Einsatzphase
    Feedback von echten Nutzern möglich

Shah et al. folgend kommen für eine Partizipation von Nutzerinnen und Nutzern zumindest theoretisch alle Phasen mit Ausnahme der Produktionsphase in Betracht [Ebd.]. Kucharski/Merkel weisen allerdings darauf hin, dass "in der Technikentwicklung [...] unterschied­li‍che Ansichten über den sinnvollsten Zeitpunkt der Partizipation [herrschen]" [Ebd.]. Hingewiesen wird außerdem darauf, dass bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten "in der Regel [.] bereits in Anträgen bestimmte Zielsetzungen definiert [...] [sind]" [Ebd.].

Die zuvor in einer eher umfassenden Perspektive kurz angerissenen Fragen haben sich in unterschiedlicher Intensität auch im Forschungsprojekt PARCURA gestellt. Im weiteren Verlauf dieser Themenseite soll deutlich gemacht werden, wie im Projekt PARCURA damit umgegangen wurde.

Einzuordnen ist in diesen Zusammenhang auch der Beitrag "Partizipation ist Mehrwert?!" von Brigitte Müller, Mitarbeiterin im Teilvorhaben des Fachbereichs Gesundheit der Fachhochschule Münster. Im ersten Teil ihres Beitrags zeichnet Brigitte Müller zunächst Im‍pulse, Kontexte und Entwicklungen partizipativer Projekte speziell im System Krankenhaus nach, die zugleich als Bezugsrahmen für die Arbeit des eigenen Teilvorhabens dienten. Im zweiten Teil werden Blitzlichter auf die Vorgehensweisen und Methoden im Teilvorhaben der FH Münster aufgezeigt und Möglichkeiten und Grenzen einer partizipativen Arbeits- und Organisationsgestaltung im Projekt PARCURA ebenso reflektiert wie die einer partizipativen Forschung.

Müller, Brigitte (2023):
Partizipation ist Mehrwert?!
PDF-Datei, 15 Seiten 

Im nun folgenden Teil "Partizipation der Pflege im Projekt PARCURA" wird ein Überblick über die verschiedenen Phasen des Partizipa­ti‍onsprozesses im Projekt PARCURA gegeben.

Wie der Projekttitel "Partizipative Einführung von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus" bereits nahelegt, sollte die Pflege im Projekt PARCURA von Anfang an aktiv mitgestaltend in den Prozess zur Entwicklung und Einführung der Datenbrille eingebunden und sollten darüber hinaus ausreichende Ressourcen zur Mitwirkung und Qualifizierung eingeplant sein. In diesem Teil wird zunächst ein Überblick über die verschiedenen Phasen des Partizipationsprozesses im Projekt PARCURA gegeben und anschließend näher beschrieben, durch welche Maßnahmen versucht wurde, ausreichende Ressourcen für die Partizipation der Pflege bereitzustellen.

Phasen des Partizipationsprozesses im Projekt PARCURA

Phase A
Bereitstellung ausreichender Ressourcen

Schaffung einer Koordinierungsstelle — Einstellung von Projekt­pflege­fach­personen — Einbindung der Mitarbeitervertretung — Bildung von Projekt­teams

Phase B
Auswahl eines geeigneten Datenbrillenmodells

Vorstellung des Projekts — technische Analyse zur Vorauswahl potenziell geeigneter Daten­brillen­modelle — erste Erprobung in der Praxis durch Demonstrationen der ausgewählten Daten­brillen­modelle in den projektbeteiligten Krankenhäusern — Befragungen zu den vorgestellten Modellen, deren Potenzialen sowie zu Bedenken hinsichtlich des Einsatzes in der stationären Pflege — Entscheidung für ein Datenbrillenmodell, mit dem im Projekt weitergearbeitet werden soll

Phase C
Ableitung potenzieller Einsatzfelder in der stationären Pflege

Identifizierung denkbarer Einsatzfelder der Datenbrille und konkreter Arbeitskontexte aus dem pflegerischen Alltag — Hospitationen auf den projektbeteiligten Stationen — Erarbeiten einer Persona — Prüfungen zur technischen bzw. organisatorischen Umsetzbarkeit — Entscheidung für die Konzentration auf drei Einsatzfelder: (1) Information und Dokumentation, (2) Mensch hilft Mensch ("Blick über die Schulter") und (3) System hilft Mensch.

Phase D
Partizipative Entwicklung in den identifizierten drei Einsatzfeldern

Partizipative Entwicklung einer Softwareanwendung für die Datenbrille auf der Grundlage von Participative Design, Design Thinking und Co-Creation (Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West) — Partizipative Entwicklung der Einsatzfelder 2 und 3 (Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster)

Ausreichende Ressourcen zur Mitwirkung und Qualifizierung waren schon bei der Konzipierung des Projekts PARCURA eingeplant. Zusätzlich zu einer Koordinierungsstelle wurde in beiden Krankenhäusern jeweils eine so genannte Projektpflegefachperson in Vollzeit eingestellt, die zum einen Teil des Teams der beteiligten Projektstation war, die zum anderen aber auch einen Teil ihrer Stelle abseits des Stationsalltags exklusiv für das Projekt zur Verfügung hatte, um so aktiv die Perspektive der Pflege in die inhaltliche Arbeit einzubringen.

Zusätzlich zu den projektbeteiligten Stationen wurden weitere relevante Akteurinnen und Akteure über das Projekt PARCURA informiert, darunter insbesondere auch die Mitarbeitervertretungen (MAV) der beiden Krankenhäuser [SFH o. J. und MJH o. J.]. Da sich beide Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft befinden, handelt es sich hier um kirchliche Interessenvertretungen, also um Mitarbeitervertretungen, für die nicht das Be‍triebsverfassungsgesetz, sondern die Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) verbindlich ist, im konkreten Fall die MAVO des Bistums Münster [DiAG-MAV Bistum Münster 2021].

Beim ersten Informationsaustausch wurde seitens der MAV-Vertreterinnen und -Vertreter zunächst konstatiert, dass man grundsätzlcih aufgeschlossen gegenüber in‍novativen neuen Ideen und Techniken ist. Zugleich wurden aber auch konkrete Anforderungen formuliert, die dabei aus Sicht der Mitarbeitervertretung zu berücksichtigen sind. Betont wurde insbesondere, dass Ängste und Befürchtungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bezug auf die Einführung einer Datenbrille ernst genommen werden müssen und dass die Einführung dieser Technologie zu keinen Nachteilen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen darf. Als Beispiele wurden genannt:

  • Es darf nicht zur Wegrationalisierung von Personal / zur Verdichtung von Arbeit durch die neue Technologie kommen.
  • Es darf keine gesundheitlichen und vergleichbaren Belastungen geben, z. B. durch Strahlenbelastung und Wärmeentwicklung etc.
  • Die Datensicherheit muss gewährleistet sein.
  • Es darf nicht zu Nachteilen führen, wenn man mal einen Fehler macht, den die Datenbrille ggf. dokumentiert.

Seitens der Mitarbeitervertretungen wurde weiterhin ein Dokument gewünscht, in dem die beteiligten Partner des Projekts PARCURA Ziele, Zuständigkeiten, geplantes methodisches Vorgehen und den Umgang mit datenschutzrelevanten Aspekten transparent machen. Das zu diesem Zweck aufgesetze Dokument wurde beiden Mitarbeitervertretungen zur Kenntnisnahme und zum Zweck der Einverständniserklärung vorgelegt. Die Vorlage hierfür steht hier als PDF-Datei zum Download zur Verfügung:

Ziel, methodisches Vorgehen und Datenschutz im BMBF-Projekt PARCURA
Vorlage für die Einverständniserklärung der Mitarbeitervertretungen der beiden projektbeteiligten Krankenhäuser
PDF-Datei, 5 Seiten 

Eine weitere Idee zur Umsetzung des Partizipationsanspruchs wurde von den projektbeteiligten Stationen selbst initiiert und umgesetzt: die Bildung von Projektteams. Ein Projektteam war je Krankenhaus wie folgt zusammengesetzt:

  • die jeweilige Projektpflegefachperson,
  • der jeweiligen Pflegefachleitung,
  • einer/m Vertreter/in der Mitarbeitervertretung,
  • optional den Bereichsleitungen sowie
  • zwei bis drei interessierten Pflegefachpersonen der projektbeteiligten Stationen

Aufgabe der Projektteams war es, in gemeinsamen Sitzungen mit den Forschungs- und Entwicklungspartnern die Expertise der stationären Pflege in den Prozess der Technikgestaltung und -einführung einzubringen; beispielsweise, wenn es darum geht, die Einsatzmöglichkeiten der Datenbrille zu konkretisieren. Darüber hinaus sollte das Projektteam als Brücke zu den weiteren Kolleginnen und Kollegen der projektbeteiligten Stationen fungieren, die bei Interesse jederzeit zusätzlich an den Sitzungen teilnehmen oder sich über andere Wege mitteilen konnten.

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Das PARCURA-Projektteam der Station 4 im St. Franziskus-Hospital, Münster, von links nach rechts: Anja Schmidt (Pflegefachleitung Stat. 4), Nicole Focke (FGKP, Projektpflegefachperson Stat. 4), Simone Maneke (AP Stat. 4), Jannick Demski (GKP Stat. 4), Luzia Wortmann (Bereichsleitung Kardiologie), Christian Hintz (Mitglied der Mitarbeitervertretung und GKP Stat. 11) · © Foto: Jürgen Reckfort · Aufnahmedatum: 01.07.2021

AP = Altenpfleger/-in
GKP = Gesundheits- und Krankenpfleger/-in
FGKP = Fachgesundheits- und Krankenpfleger/-in

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Das PARCURA-Projektteam der Station B1 im Maria-Josef-Hospital, Greven, von links nach rechts: Simone König (Pflegefachleitung Stat. B1), Kátia Volk (AP, Projektpflegefachperson Stat. B1), Elke Flakowski (Mitglied der Mitarbeitervertretung und GKP Stat. B1), Jennifer Mietke (GKP Stat. B1), Monika Arciszewska (AP Stat. B1). Nicht im Bild: Melanie Löwer (Bereichsleitung Internistische Stationen) und Carmen Hartweg (GKP Stat. B1) · © Foto: Jürgen Reckfort · Aufnahmedatum: 08.07.2021

Nach diesem Überblick darüber, durch welche Maßnahmen im Projekt PARCURA die relevanten Akteurinnen und Akteure der Pflege an den Technikentwicklungsprozessen beteiligt und ausreichende Ressourcen für die Partizipation der Pflege bereitgestellt wurden, geht es im nun nachfolgenden Teil darum, wie das Kennenlernen der Möglichkeiten einer Datenbrille für Pflegefachpersonen der projektbeteiligten Stationen organisiert wurde und wie der Prozess zur Auswahl einer aus Sicht der Pflege geeigneten Datenbrille abgelaufen ist.

In der Anfangsphase des Projekts wurde viel Wert auf die Vorstellung des Projekts auf den projektbeteiligten Stationen gelegt. Erste In‍formationsveranstaltungen fanden im kleineren Rahmen statt, beispielsweise vor und im Anschluss an die Übergaben auf den Stationen. Außerdem wurden teils regulär stattfindende, teils extra zu diesem Zweck organisierte Team- und Stationssitzungen genutzt, um den Sta­ti‍onsteams die Inhalte und Ziele des Projekts PARCURA näherzubringen und bereits erste Wünsche und Anforderungen seitens der Pflege aufzunehmen.

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Das Pflegepersonal der projektbeteiligten Station am St. Franziskus-Hospital Münster bei der Kartenabfrage · Foto © St. Franziskus-Hospital

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Das Pflegepersonal der projektbeteiligten Station am Maria-Josef-Hospital Greven bei einer Kartenabfrage zu Erwartungen und Befürchtungen · Foto © Maria-Josef-Hospital

Unter der Leitung des Fachbereichs Gesundheit der Fachhochschule Münster fanden in beiden Krankenhäusern als nächstes moderierte Sitzungen für Pflegefachpersonen der projektbeteiligten Stationen statt. Ziel war es, Erwartungen und Befürchtungen abzufragen, die beim Einsatz von Datenbrillen gesehen werden. Verlauf und Ergebnisse der Moderationssitzungen sind in einer Dokumentation der Fachhochschule Münster festgehalten worden, die den Teilnehmenden im Nachgang zunächst nur intern zur Verfügung gestellt wurde und die zum Zweck des Ergebnistransfers nachfolgend auch für die interessierte (Fach-) Öffentlichkeit zum Download bereitgestellt wird.

Bonato, Marcellus; Goranova, Denitsa; Müller, Brigitte (2021):
Verlauf und Ergebnisse der Moderationssitzungen. Info an die Teilnehmenden
PDF-Datei, 6 Seiten 

Im weiteren Verlauf wurden Demonstrationen ausgewählter Datenbrillenmodelle für die projektbeteiligten Stationen organisiert. Dem vorausgegangen war eine ausgiebige technische Analyse der zu dem Zeitpunkt verfügbaren Datenbrillen, eine Prüfung auf die allgemeine Tauglichkeit für das Projektvorhaben sowie eine technische Gegenüberstellung anhand von 12 Kriterien, die anhand einer 11-Punkte-Skala bewertet wurden. Zuständig hierfür war das Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West (HRW). Im Ergebnis der Analyse wurden drei Datenbrillenmodelle für die Demonstrationen in den projektbeteiligen Krankenhäusern ausgewählt und technisch entsprechend präpariert:

  • die EPSON Moverio BT-200, ein schon älteres, vergleichsweise leichtes und kleines Modell, dessen Steuerung per Hand über ein kabel­gebun­de­nes, separates Steuergerät erfolgt.
  • die VUZIX Blade, die über ein im Brillenbügel integriertes Touchpad gesteuert wird.
  • die MICROSOFT HoloLens 2, die im Vergleich dazu größer und schwerer ist und deren Steuerung über Handgesten, Eyetracking oder per Sprache erfolgt.
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Nicole Focke, Fachgesundheits- und Krankenpflegerin von der Projekt-Station 4 im St. Franziskus-Hospital Münster, beim Testen der EP‍SON Moverio BT-200 · Foto © St. Franziskus-Hospital

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Simone König, Pflegefachleitung der Station B1 des Maria-Josef-Hospitals Greven, beim Testen der Vu‍zix Blade · Foto © Maria-Josef-Hospital

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Anja Schmidt, Pflegefachleitung der projektbeteiligten Station 4 des St. Franziskus-Hospitals Münster, beim Testen der HoloLens 2 von MICROSOFT · Foto © Jürgen Reckfort

Im Zuge der über mehrere Wochen laufenden Demonstrationen konnten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern erstmals selbst eine Datenbrille aufsetzen und erleben, wie es sich anfühlen könnte, damit zu arbeiten. Unmittelbar im Anschluss an die jeweiligen Demonstrationen erfolgte eine anonyme Befragung u. a. zum persönlichen Eindruck und zur subjektiven Bewertung der getesteten Brillenmodelle. Darüber hinaus konnten auch Befürchtungen, Wünsche und Anforderungen an die Datenbrille geäußert werden.

Ausführlich dokumentiert ist der Prozess zur Auswahl einer geeigneten Datenbrille in den nachfolgend bereitgestellten beiden Beiträgen. In dem Beitrag des Instituts Positive Computing wird u. a. die durchgeführte technische Analyse beschrieben. In dem Beitrag von Gerburgis Löckemann und Nicole Focke vom St. Franziskus-Hospital, Münster, wird der Prozess der partizipativen Auswahl einer Datenbrille speziell aus Sicht der Pflege dargestellt.

Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West (2023):
Auswahlprozess zur Datenbrille
PDF-Datei, 8 Seiten 
Löckemann, Gerburgis; Focke, Nicole (2021):
Der Prozess der partizipativen Auswahl einer geeigneten Datenbrille aus Sicht der Pflege
PDF-Datei, 4 Seiten 

Nach der Auswahl einer auch aus Sicht der Pflege geeigneten Datenbrille wurde im nächsten Schritt unter wiederum aktiver Beteiligung der Pflege der Frage nach potenziellen Einsatzfeldern der Datenbrille im Bereich der stationären Pflege nachgegangen. Im nachfolgenden Teil geht es um das konkrete Vorgehen zur Ableitung der Einsatzfelder und um die Ergebnisse, die im Zuge dieses Prozesses erzielt wurden.

Nach der Entscheidung für die HoloLens 2 wurde unter der Federführung des Instituts Positive Computing der Hochschule Ruhr West ein Prozess des Design Thinking angestoßen, in den die PARCURA-Prokjektteams der beteiligten beiden Krankenhäusern aktiv involviert waren.

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Quelle: Gansohr 2021b: 3

Ziel der ersten Phase des Prozesses (Verstehen) war es, konkrete Arbeitskontexte aus dem pflegerischen Alltag als denkbare Einsatzbereiche für eine Datenbrille zu identifizieren. Dazu wurden Workshops mit den jeweiligen Projektteams durchgeführt, die so angelegt waren, dass die Ergebnisse in mehreren Runden aufeinander bezogen und miteinander verzahnt werden konnten. Auf diese Weise sollte gewährleistet werden, dass sich die beiden Projektteams bei der Entwicklung von Ideen für die Einsatzszenarien der Da‍tenbrille gegenseitig ergänzen und zugleich inspirieren. An‍geleitet, moderiert und dokumentiert wurde dieser Prozess vom In‍stitut Positive Computing. Begleitet wurden die Workshops von einer Vertre­terin bzw. einem Vertre­ter des Fach­be‍reichs Gesund­heit der Fach­hoch­schule Münster, die im Projekt PARCURA für die Wirkungs­analyse des partizipativen Prozesses zustän­dig waren.

Design Thinking in Aktion während der Projektteamsitzung im St. Franziskus-Hospital Münster am 1. Juli 2021 · © Fotos: Jürgen Reckfort

Design Thinking in Aktion während der Projektteamsitzung im Maria-Josef-Hospital Greven am 8. Juli 2021 · © Fotos: Jürgen Reckfort

Weiterer Bestandteil der ersten Phase des Design Thinking-Prozesses waren Interviews und Hospitationen auf den projektbeteiligten Stationen, insbesondere seitens des Instituts Positive Computing als konzeptioneller und technischer Entwicklungspartner. Auch damit sollte dazu beitragen werden, als Entwicklungspartner ein gutes Verständnis des späteren Einsatzfeldes zu erhalten und sich in der gebotenen Tiefe in die Rolle der Pflegenden als die späteren Anwenderinnen und Anwender der Datenbrille hineinzuversetzen.

UX-Designerin Carina Gansohr vom Institut Positive Computing hat die Eindrücke und Erfahrungen während ih‍rer ersten Hospitation im Maria-Josef-Hospital in Greven in einem aufschlussreichen Erfahrungsbericht dokumentiert, der nachfolgend als PDF-Datei zum Download zur Verfügung steht.

Gansohr, Carina (2021a):
Nachtdienst auf der peripheren kardiologischen Station. Ein Hospitationsbericht von UX-Designerin Carina Gansohr, HRW.
PDF-Datei, 7 Seiten 

Ergebnis der ersten Phase des Design Thinking-Prozesses ist eine vom Institut Positive Computing erstellte, insgesamt 55 Seiten umfassende so genannte Persona. Dabei handelt es sich um ein Modell aus dem Bereich der Mensch-Computer-Interaktion, bei dem es darum geht, zum Zweck der Zielgruppen- und Bedarfsanalyse eine hypothetische Person zu erstellen, die die spätere Zielgruppe repräsentiert, im vorliegenden Fall also die Gruppe der Pflegenden als spätere Anwendergruppe der Datenbrille.

Die hypothetische Pflegefachperson hat einen Namen und ein Profil: Sie heißt Melanie Nowak, ist 34 Jahre alt, examinierte Pflegefachperson, die auf einer kardiologischen Allgemeinstation in Teilzeit arbeitet und regelmäßig im Nachtdienst eingesetzt ist. Ihr Arbeitsplatz, der typische Ablauf eines Nachtdienstes sowie das Innenleben und die Bedürfnisse von Melanie Nowak werden beschrieben.

Anschließend werden in der Persona insgesamt neun Arbeitskontexte aufgelistet und im Detail beschrieben, die aus Sicht der Pflege für den Einsatz der Datenbrille potenziell in Frage kommen:

  • kontinuierliche Dokumentation
  • Übergabe
  • Rundgang
  • Isolierung
  • Medikamente stellen
  • gestellte Medikamente kontrollieren
  • Inventarpflege und Produkte finden
  • Notfallsitutionen / Telemetrie
  • Anleitungen

Für die interessierte (Fach-) Öffentlichkeit wird die erarbeitete Persona nachfolgend als PDF-Datei zum Download zur Verfügung gestellt.

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Gansohr, Carina (2021b):
PARCURA – Datenbrillen in der Pflege: Persona 1.0 – Die Ist-Situation, Bottrop.
PDF-Datei, 55 Seiten 

In der Persona ist jedem der identifizierten neun Arbeitskontexte ein eigenes Kapitel gewidmet, in dem die jeweilige Ist-Situation beschrieben wird, darunter auch das Stellen von Medikamenten – vgl. Gansohr 2021b: 36-44. Diese Aufgabe ist komplex und erfordert viel Zeit und Konzentration. Zum Zeitpunkt der durchgeführten Bestandsaufnahme gehörte diese Aufgabe zum Tätigkeitsspektrum von Pflegefachpersonen während des Nachtdienstes. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit muss bei ungeplanten Zwischenfällen unterbrochen werden. Hinzu kommt, dass manche Medikamente durch Produkte anderer Hersteller ersetzt werden, was viel Expertise über Wirkstoffe sowie Medikamenten- und Herstellernamen erfordert [Bock 2022].

Von daher war die Annahme naheliegend, das Stellen von Medikamenten durch Datenbrillen zu unterstützen, indem Informationen zur Medikation der Patientinnen und Patienten und zu unterschiedlichen Medikamenten, Wirkstoffen und Herstellern sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung abgerufen werden können. Das Projektteam vom Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West hat die dazu zusammen mit Pflegefachpersonen der projektbeteiligten Stationen erarbeiteten Ergebnisse in einem eigenen wissenschaftlichen Fachbeitrag unter dem Titel "Supporting Hospital Nurses During Medication Dispensation with Augmented Reality – A Participatory Approach" bei SPRINGER veröffentlicht.

Gansohr, Carina; Thelen, Miriam B.; Geisler, Stefan; Eimler, Sabrina C. (2022):
Supporting Hospital Nurses During Medication Dispensation with Augmented Reality – A Participatory Approach. In: Stephanidis, C., Antona, M., Ntoa, S. (eds) HCI International 2022 Posters. HCII 2022. Communications in Computer and Information Science, vol 1583. Springer, Cham. Online / Paywall: https://doi.org/10.1007/978-3-031-06394-7_6 

Wie die parallel durchgeführten Prüfungen zur technischen bzw. organisatorischen Umsetzbarkeit jedoch ergeben haben, gab es zum fraglichen Zeitpunkt in den projektbeteiligten Krankenhäusern auf organisationaler Ebene Überlegungen, das Medikamentenmanagement zu zentralisieren mit der Konsequenz, dass das Stellen von Medikamenten für Pflegefachpersonen komplett entfällt. Aus diesem Grund wurde das Stellen von Medikamenten im Projekt PARCURA nicht weiter verfolgt.

Die Prüfungen zur technischen bzw. organisatorischen Umsetzbarkeit haben weiterhin ergeben, dass Datenbrillen auch in weiteren, zuvor identifizierten Arbeitskontexten zumindest aktuell nicht sinnvoll eingesetzt werden können.

So ist die Datenbrille bei einer Akku-Laufzeit der HoloLens 2 von derzeit zwei bis drei Stunden auch aufgrund damit verbundener rechtlicher Bedenken beispielsweise nicht in der Telemetrie einsetzbar, bei der es darauf ankommt, die Herzaktivitäten von Patientinnen und Patienten ohne Unterbrechung zu überwachen und erforderlichenfalls Maßnahmen zu ergreifen.

Geprüft wurde weiterhin, ob die HoloLens an das im Einsatz befindliche Krankenhausinformationssystem (KIS) ORBIS angebunden werden kann. Im konkreten Fall wird das ORBIS in Terminalsitzungen betrieben, die ihrerseits über die CITRIX-Receiver-Software bereitgestellt werden. Wie die durchgeführten Tests seitens des hierfür zuständigen Verbundpartners FACT IT ergeben haben, unterstützt diese Software allerdings bislang nicht den Qualcomm Snapdragon-Prozessor der HoloLens 2, so dass eine technische Anbindung der Datenbrille derzeit nicht möglich ist. In der Konsequenz heißt das, dass mit der Datenbrille nicht auf die realen Patientendaten des KIS ORBIS zugegriffen werden kann. Es ist also zum einen nicht möglich, über die Brille wichtige Daten über die zu pflegende Person aus dem KIS abzurufen. Zum anderen lassen sich auch keine patientenbezogenen Daten zum Zweck der kontinuierlichen Dokumentation mittels der Brille im KIS abspeichern. Nicht ausgeschlossen ist, dass neuere Versionen der CITRIX-Receiver-Software eine Anbindung der Datenbrille an das ORBIS KIS erlauben.

Diese für alle Beteiligten ernüchternde Erkenntnis hatte nicht nur Auswirkungen auf die Teilvorhaben der projektbeteiligten Forschungspartner. Sie waren auch geeignet, sich negativ auf den laufenden Partizipationsprozess auszuwirken, der seitens der projektbeteiligten Stationen zumindest bis zu diesem Zeitpunkt durch Aufgeschlossenheit, viel Eigeninitiative und Engagement geprägt gewesen ist. Deshalb wurde es als wichtig angesehen, offen mit der neuen Situation umzugehen und gemeinsam mit allen Projektbeteiligten zu überlegen, welche Konsequenzen hieraus für die weitere Arbeit zu ziehen sind.

Im Ergebnis dieses Abstimmungsprozesses wurde beschlossen, im weiteren Verlauf zunächst Anwendungsfälle ohne ORBIS-Anbindung zu priorisieren und möglichst realitätsnahe Daten von Musterpatienten als Grundlage für die Konzeptentwicklung zu verwenden. Dafür spricht auch, dass viele der Fragen, die im Zuge des Konzeptentwicklung zu bearbeiten sind, letztlich völlig unabhängig davon sind, ob mit realen Patientendaten oder mit realitätsnahen Musterdaten gearbeitet wird. Neue Zielsetzung und zugleich Herausforderung war es folglich, gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der beiden Krankenhäuser basierend auf der HoloLens 2 und mithilfe simulierter Patientendaten einen Prototypen zu entwickeln, der auf den konkreten Bedarf der Pflege abgestimmt ist.

Im Licht der neuen Erkenntnisse wurden die im Rahmen der Persona auf partizipativem Wege erarbeiteten Arbeitskontexte von den Beteiligten daraufhin noch einmal reflektiert, erforderlichenfalls revidiert und priorisiert. Entschieden wurde, dass die weitere Systementwicklung für folgende drei Einsatzfelder erfolgen soll:

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Drei potenzielle Einsatzfelder für eine Datenbrille in der stationären Pflege im Krankenhaus – Auszug aus der Präsentation ausgewählter Projektergebnisse auf einer Konferenz für Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der St. Franziskus-Stiftung, Münster, am 7. Dezember 2022

Außerdem kam die Idee auf, die anstehenden Entwicklungsarbeiten auf einen konkreten Anwendungsfall zu konzentrieren, an dem sich die priorisierten drei Einsatzfelder gleichzeitig durchspielen lassen. Ausgewählt wurde dafür das Wundmanagement, wobei zusätzlich zu den Pflegefachpersonen der projektbeteiligten beiden Stationen weitere, für das spezielle Thema relevante Akteurinnen und Akteure in die Entwicklung eingebunden wurden, beispielsweise Fachpersonen aus dem Bereich Wundmanagement. Da das Wundmanagement nicht nur während der Nachtdienste, sondern insbesondere tagsüber anfällt, bedeutete das in der Konsequenz auch, dass das für das Projekt PARCURA ursprünglich vorgesehene Erprobungsgebiet Nachtdienst entsprechend erweitert wurde.

Im Einsatzfeld 1 – Information und Dokumentation ging es dabei unter aktiver Beteiligung der Pflege um die prototypische Entwicklung einer speziell auf das Wundmanagement zugeschnittenen Softwareanwendung für die ausgewählte Datenbrille. Das Einsatzfeld wurde federführend vom Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West bearbeitet, das im Projekt PARCURA für die partizipative Entwicklung der Software, das Interaktionsdesign und die Technologiebewertung zuständig war.

Bei den Arbeiten an den Einsatzfeldern 2 – Mensch hilft Mensch und Einsatzfeld 3 – System hilft Mensch lag der Fokus bei der Frage, welche technischen, personellen, materiellen und strukturellen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um im Einsatzfeld 2 den Blick über die Schulter mittels der mit der Datenbrille bereits vorhandenen Möglichkeit der Video-Kommunikation bzw. im Einsatzfeld 3 einen Abruf von Anleitungen auf Basis von Texten, Bildern und Videosequenzen zu realisieren. Die Federführung zur Bearbeitung dieser beiden Einsatzfelder hat der Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster übernommen, der im Projekt PARCURA u. a. für Fragen der Einbindung des Systems Datenbrille in die pflegerelevanten Arbeits- und Organisationsprozesse zuständig war.

Die jeweils gewählten Vorgehensweisen zur partizipativen Systementwicklung und die im Zuge dessen erzielten Erkenntnisse und Ergebnisse werden nachfolgend getrennt nach den federführend zuständigen Verbundpartnern dargestellt.

Das Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West hat das für das Einsatzfeld 1 ("Information und Dokumentation") gewählte methodische Vorgehen im PARCURA-Methodenkoffer zur partizipativen Systementwicklung gebündelt. Die darin enthaltenen Beispiele sind in Bezug auf das Projekt PARCURA zu betrachten, können aber nach Belieben durch individuelle Problemstellungen und Ziele ausgetauscht werden. Der Me‍thodenkoffer ist so aufgebaut, dass zunächst die grundlegenden Frameworks in Form von Diamond of Participatory Decision Making, Design Thinking und Design Sprint eingeführt werden. Diese dienen der Ideenfindung von Fragestellungen und zugehörigen Lösungsvorschlägen. Weiter bietet der Methodenkoffer verschiedene Wege, um ein gemeinsames Verständnis für das jeweils zu bearbeitende Thema zu generieren. Um Ideen für Lösungswege zu entwickeln, werden verschiedene, im Projekt PARCURA auch praktizierte Kreativmethoden näher erklärt. Des Weiteren wird auf Methoden für das Testen der entwickelten Anwendung eingegangen. Abschließend werden komplexe Workshop-Formate erläutert und beispielhaft ineinandergreifende Workshop-Serien aufgelistet.

Albrecht-Gansohr, Carina; Timm, Lara; Eimler, Sabrina C.; Geisler, Stefan (2023):
PARCURA-Methodenkoffer zur partizipativen Systementwicklung
PDF-Datei, 52 Seiten 

Zum methodischen Vorgehen hat das Institut Positive Computing im April 2023 einen Vortrag im Rahmen der in Hamburg stattgefundenen CHI Conference on Human Factors in Computing Systems gehalten.

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Video-Präsentation von Carina Albrecht-Gansohr im Rahmen der CHI '23

Für die CHI '23 hat das Institut Positive Computing den wissenschaftlichen Fachbeitrag "Playful Co-Design: Creating an AR-Prototype with Nurses in Interlocking Remote and On-Site Workshops" verfasst. Darin stellen die Autorinnen und Autoren die Herausforderungen dar, die bei der Partizipation von Pflegefachpersonen im Krankenhaus zu meistern waren, noch erschwert durch die speziellen Bedingungen der COVID-19-Pandemie.

  • PARCURA-Präsentation auf der CHI 2023 in Hamburg
    Das Team der Hochschule Ruhr West präsentiert Projektergebnisse auf der ACM Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI).
    Projektmitteilung vom 30. April 2023...

Pflegefachpersonen haben nur begrenzte Zeitressourcen, um beispielsweise an Workshops teilzunehmen und der Schichtdienst erschwert die Vereinbarung gemeinsamer Termine. Aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen waren Präsenztreffen nur in Kleingruppen möglich. Und da Pflegefachpersonen in der Regel nicht über einen Büroarbeitsplatz verfügen, waren digitale Treffen ebenfalls nur begrenzt möglich. Wie in dem Beitrag erläutert wird, gelang die Partizipation von Pflegefachpersonen dennoch, indem auf kleinere Maßnahmen mit hoher Wirkung gesetzt wurde.

Weiterhin wird in dem Fachbeitrag beschrieben, dass für die Entwicklung des Prototyps ein Content-Team – bestehend einerseits aus Pflegefachpersonen, Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und der Koordinatorin der Praxispartner und andererseits aus HCI-Researchern und UX-Designern am Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West – und ein dort angesiedeltes Development-Team gebildet wurden. Das Development-Team hat das vom Content-Team erarbeitete Content-Konzept in ein User-Interface übersetzt, für das Musterdaten entwickelt und Beispielbilder von chronischen Wunden gesammelt wurden.

Albrecht-Gansohr, Carina; Geisler, Stefan; Eimler, Sabrina C. (2023):
Playful Co-Design: Creating an AR-Prototype with Nurses in Interlocking Remote and On-Site Workshops. In Extended Abstracts of the 2023 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI EA '23), April 23–28, 2023, Hamburg, Germany. ACM, New York, NY, USA, 8 pages. Online: https://doi.org/10.1145/3544549.3573869 

Der auf die beschriebene Art und Weise entwickelte Prototyp wurde im Rahmen einer Simulationsstudie getestet. Insgesamt 14 Pflegefachpersonen der projektbeteiligten Krankenhäuser nahmen an dieser Simulationsstudie teil.

Die Studie wurde im Simulationszentrum des St. Franziskus-Hospitals in Münster durchgeführt. Dort konnten sie den auf der Datenbrille installierten Prototypen anhand eines fiktiven Szenarios aus dem Wundmanagement testen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts Positive Computing fertigten währenddessen Videomaterial an und führten anschließend ausführliche Interviews mit den Probandinnen und Probanden.

Auszug aus den während der Simulationsstudie aufgenommenen Video-Aufzeichnungen, der in dieser Form ohne Ton auch auf einem eigenen Messestand während des Deutschen Pflegetags 2022 im CityCube Berlin präsentiert wurde – siehe dazu auch die Projektmitteilung vom 6.-7. Oktober 2022.

Die Ergebnisse des sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgewerteten Materials geben Aufschluss darüber, wie die Pflegefachpersonen das Konzept und den Aufbau der Anwendung, die Bedienung und Einflüsse der Datenbrille auf die Autonomie ihrer Arbeit und auf die Verbundenheit zu den Patientinnen und Patienten bewerteten. Die ausführliche Präsentation der Ergebnisse für die an der Simulationsstudie Beteiligten und weitere Interessierte steht nachfolgend als Download zur Verfügung.

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Hochschule Ruhr West (2022):
Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus. Ergebnisse der Simulationsstudie zum Wundmanagement.
Powerpoint-Präsentation als PDF-Datei, 52 Seiten, 5 MB 

Das Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West hat die im Zuge des partizipativen Entwicklungsprozesses erzielten Erkenntnisse und Ergebnisse im weiteren Verlauf auch in einem wissenschaftlichen Fachbeitrag mit dem Titel An Augmented Reality Application for Wound Management: Enhancing Nurses Autonomy, Competence and Connectedness veröffentlicht. In dem Beitrag wird zunächst ein realistisches Szenario einer Wundversorgung vorgestellt, aus dem konkrete Anforderungen an eine AR-Brillen-Anwendung abgeleitet und diese um Aspekte des Positive Computing zur Unterstützung des Wohlbefindens ergänzt werden. Anschließend wird das Live-Demo-Konzept vorgestellt, das auf der Microsoft HoloLens 2 in einem partizipativen Designprozess gemeinsam mit Pflegefachpersonen entwickelt wurde, um die identifizierten Anforderungen zu erfüllen. Danach werden die Ergebnisse der Simula­ti‍onsstudie vorgestellt, bei der Pflegefachpersonen zum einen die Nutzung der AR-Brille in einer realistischen Umgebung mit einer fiktiven Patientenszene erleben konnten und zum anderen über das Erlebte und die Bewertung der Anwendung in Bezug auf das Wohlbefinden reflektieren konnten. Abschließend werden die erzielten Ergebnisse im Kontext ähnlicher Ansätze diskutiert und die Implikationen für die zukünftige Arbeit genannt.

Albrecht-Gansohr, Carina; Timm, Lara; Eimler, Sabrina C.; Geisler, Stefan (2024):
An Augmented Reality Application for Wound Management: Enhancing Nurses’ Autonomy, Competence and Connectedness. Virtual Worlds 2024, 3(2), 208-229. Online: https://doi.org/10.3390/virtualworlds3020011 

Im Ergebnis bleibt für das Einsatzfeld 1 "Information und Dokumentation" festzuhalten, dass für die ausgewählte Datenbrille auf partizipativem Wege ein auf das Wundmanagement spezialisierter Prototyp entwickelt und pilothaft mit möglichst realitätsnahen Musterdaten getestet werden konnte. Für einen Einsatz der Datenbrille und des Prototypen im Realbetrieb sind allerdings noch zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Dieses Ergebnis wurde auf Transferveranstaltungen des Projekts aktiv kommuniziert, darunter eine Konferenz für Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der St. Franziskus-Stiftung Münster:

  • Transfer in die St. Franziskus-Stiftung
    Präsentation ausgewählter Projektergebnisse auf einer Konferenz für Pflegedirektorinnen
    und Pflegedirektoren der St. Franziskus-Stiftung
    Projektmitteilung vom 7. Dezember 2022...

Folgende Herausforderungen bei der Einführung in den Realbetrieb für das Einsatzfeld "Information und Dokumentation" wurden auf dieser Veranstaltung vom Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West benannt:

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Folienauszug aus der gemeinsamen Präsentation während der Konferenz für
Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der St. Franziskus-Stiftung Münster

Nach der Darstellung der partizipativen Vorgehensweise und der erzielten Erkenntnisse und Ergebnisse im Einsatzfeld 1 werden als nächstes die Arbeiten und Ergebnisse zur partizipativen Systementwicklung für die Einsatzfelder 2 und 3 dargestellt.

Das PARCURA-Projektteam vom Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster (FH Münster), bestehend aus Prof. Dr. Marcellus Bonato, Brigitte Müller und Denitsa Goranova, hat die Federführung bei der Bearbeitung der Einsatzfelder 2 (Mensch hilft Mensch) und 3 (System hilft Mensch) übernommen. Prof. Bonato und Brigitte Müller haben bereits seit den 1990er Jahren partizipative Innovations­pro‍jekte in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens begleitet. Die dabei gemachten Vorerfahrungen mit den Arbeitsbedingungen und Veränderungsprozessen im Krankenhaus haben immer wieder gezeigt, wie wichtig es ist, die jeweils unmittelbaren Arbeitsbedingungen in der Pflege selbst in den Blick zu nehmen. Das gilt darüber hinaus auch für die internen und externen Koopera­ti‍onsbeziehungen, die in den verschiedenen Fachdisziplinen sehr unterschiedlich sind. Den Hintergrund für die Bearbeitung der beiden Einsatzfelder 2 und 3 bildete dementsprechend die folgende Überzeugung: Die Integration digitaler Anwendungen in den Alltagsbetrieb (hier die Einführung der Datenbrille in den Prozess des Wundmanagements) erfordert eine systematische Berücksichtigung von Rahmenbedingungen des jeweiligen Anwendungskontextes sowie eine Orientierung der Anwendungsbereiche an den Erfahrungen und Be‍darfen der Mitarbeitenden.

Moderiert durch das Projektteam der FH Münster fanden in den projektbeiligten beiden Krankenhäusern im zweiten Halbjahr 2022 je drei aufeinander aufbauende Workshops mit Mitarbeitenden der jeweiligen Projektteams inklusive jeweils einer Person der Mitarbeitervertretung statt. Da der Anwendungsfall Wund­ma‍nagement im Fokus stand, waren zur Unterstützung außerdem Wundmanagerinnen und Wundmanager zu den Workshops eingeladen.

In den jeweils ersten beiden Workshops wurden durch Kartenabfragen, Diskussionen und Priorisierungen mögliche Bedarfe für das Einsatzfeld 2 "Mensch hilft Mensch" sowie Wissensbestände für das Einsatzfeld 3 "System hilft Mensch" spezifiziert, dokumentiert und den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

Im Einsatzfeld 3 ("System hilft Mensch") geht es um die Hilfe durch (leblose) deklarative und prozedurale Wissensbestände zu einem Themenbereich (z. B. das Wundmanagement), welche über die Datenbrille verfügbar gemacht werden können. Genutzt werden können (ggf. erst noch zu erstellende) Anleitungen auf Basis von Texten, Bildern, Audio- oder Videosequenzen (z. B. Schritt-für-Schritt-Anleitungen). Dazu wird es allerdings notwendig sein, diese Wissensbestände zunächst einmal (systematisch) zu sammeln und in angemessenen medialen Darbietungsformen abrufbar aufzubereiten, um sie so den Nutzenden in den relevanten Arbeitsprozessen über die Datenbrille auf Abruf (in Schrift, Bild, Audio, auch schrittweise) zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang stellt sich aber die wichtige Frage, wer diese Materialien überhaupt erstellt:

  • Ausbildungdsstätten?
  • Simulationszentrum?
  • Pflege?
  • Ärzte?

Zur Beantwortung dieser Fragen bedarf es vieler Konzeptionen und Entscheidungen des Wissensmanagements, die im verfügbaren zeit­li‍chen und finanziellen Rahmen des Projekts PARCURA realistischerweise nicht geleistet werden konnten. Deshalb wurde entschieden, die Weiterarbeit auf das Einsatzfeld 2 ("Mensch hilft Mensch") zu fokussieren.

Im Einsatzfeld 2 haben die beiden Projektteams ihre konkreten Bedarfe in den jeweiligen Auftakt-Workshops unterschiedlich priorisiert. Das Projektteam vom St. Franziskus-Hospital, Münster, hat sich dafür ausgesprochen, die direkte fachliche Unterstützung durch die Wundmanagerin bezogen auf den "diabetischen Fuß" zu bearbeiten, das Projektteam am Maria-Josef Hospital Greven die Unterstützung bei der Versorgung eines "Dekubitus". Die Erreichbarkeit der Wundmanagerinnen und Wundmanager zählt dabei zu den spezifischen Rahmenbedingungen.

In den wiederum durch das PARCURA-Projektteam der FH Münster moderierten Folge-Workshops haben die beteiligten Berufsgruppen anschließend den derzeitigen Prozess der Wundversorgung für das von ihnen zuvor priorisierte Thema detailliert abgebildet. Methodisch er‍folgte das mithilfe eines so genannten Schwimmbahndiagramms. Durch diese auch im Qualitätsmanagement angewendete Me‍thode kann man herausfinden und beschreiben, welche (standardisierten) Verfahren in einem bestimmten Prozess überhaupt bekannt und handlungsweisend sind, welche Berufsgruppen in welchen Teilprozessen Verantwortung tragen und welche Dokumente im Prozess entstehen und gepflegt werden müssen. Jede Schwimmbahn dokumentiert den Teilprozess einer Berufsgruppe und die Verbindungslinien zwischen den Schwimmbahnen bilden Kooperationserfordernisse ab. In den folgenden beiden Abbildungen wird der Arbeitsprozess der Erstellung des Schwimmbahndiagramms sowie die systematische Überführung der Prozesse in ein Ablaufdiagramm deutlich.

Abbildung des Wundversorgungsprozesses beim diabetischen Fuß mittels Schwimmbahndiagramm
© Foto: Jürgen Reckfort

Überführung der Prozesse in ein Ablaufdiagramm
© Grafik: Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster

Der so auf diese Weise abgebildete aktuelle Prozess der Wundversorgung kann anschließend als Grundlage dafür genutzt werden, wiederum auf partizipative Weise zu reflektieren, wie sich der Einsatz einer Datenbrille auf diesen Prozess auswirkt und welche Rahmenbedingungen dann ggf. angepasst werden müssten. Um das eruieren, war ursprünglich eine weiterer Workshop gemeinsam mit den am partizipativen Prozess beteiligten Berufsgruppen vorgesehen. Dieser abschließende Workshop konnte allerdings aus verschiedenen, vor allem zeitlichen Gründen nicht mehr stattfinden. Ersatzweise wurden die Ergebnisse aus einem Schwimmbahndiagramm von einer der beteiligten Wundmanagerinnen validiert.

Fachhochschule Münster (2023):
Bestandsaufnahmen zu aktuellen Pflegeprozessen und organisationalen Rahmenbedingungen sowie zu strukturellen, personellen, technischen und materiellen Voraussetzungen für die Einführung von Datenbrillen
[Beitrag ausstehend]

Im Ergebnis des partizipativen Prozesses zum Einsatzfeld 2 "Mensch hilft Mensch" bleibt festzuhalten, dass die beteiligten Berufsgruppen wie auch darüber hinaus befragtes ärztliches Fachpersonal in der Möglichkeit, mithilfe der Datenbrille räumlich getrennt von unterschiedlichen Orten aus gemeinsam eine Wunde zu begutachten, sehr viel Potenzial sehen, Wundversorgungsprozesse zum Wohl der Patientinnen und Patienten zu optimieren und zugleich das Sicherheitsempfinden für das Pflegefachpersonal zu erhöhen.

Mit den durchgeführten Prozessaufnahmen konnte im Rahmen des Projekts PARCURA somit eine Grundlage und damit ein erster Schritt zur Realisierung dieses Potenzials unternommen werden. Die mit Unterstützung des zuständigen IT-Dienstleisters parallel durchgeführten technischen Tests haben nach anfänglich zu überwindenden Hindernissen schließlich ergeben, dass von der technisch-organisatorischen Seite her nichts einer Realisierung des Einsatzfeldes 2 entgegensteht, vorausgesetzt, es steht ein stabiles WLAN für die Datenbrille zur Verfügung.

Nach Projektende bleiben zur Realisierung des Potenzials von Datenbrillen zur Unterstützung des Wundmanagements demnach auch in den beiden federführend durch den Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster berbeiteten Einsatzfeldern verschiedene Herausforderungen zu meistern. Auf der weiter oben erwähnten Konferenz für Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der St. Franziskus-Stiftung Münster wurden folgende Herausforderungen bei der Einführung in den Realbetrieb für die Einsatzfelder "Mensch hilft Mensch" und "System hilft Mensch" genannt:

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Folienauszug aus der gemeinsamen Präsentation während der Konferenz für
Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der St. Franziskus-Stiftung Münster

Die auf partizipativem Wege erzielten Ergebnisse wie auch die verbleibenden Herausforderungen hat die Koordinatorin der Praxispartner in der Schlussphase des Projekts in ein Verwertungskonzept überführt. Näheres dazu ist zu finden auf der Themenseite Ergebnisse, Verwertbarkeit und Übertragbarkeit...

Nach der Darstellung der partizipativen Systementwicklungsarbeiten in den identifizierten drei Einsatzfeldern soll im nun folgenden letzten Teil abschließend noch eine kritische Reflexion der Herausforderungen erfolgen, die im Projekt PARCURA bei der Umsetzung des Partizipationsanspruches zu meistern waren.

Wie sich im Projektverlauf recht schnell herausgestellt hat, stellt die praktische Umsetzung des Partizipationsanspruchs im betrieblichen Alltag der stationären Pflege im Krankenhaus eine besondere Herausforderung dar, die durch die COVID-19-Pandemie noch erheblich verschärft wurde.

Das fängt schon bei der Frage nach den relevanten Akteurinnen und Akteuren an: Reicht es aus, die Pflegenden einzubinden, wenn es um die Entwicklung und Einführung von Datenbrillen geht? Was ist mit den Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen? Wie lassen sich Patientinnen und Patienten und deren Angehörige überhaupt einbinden? Was ist mit weiteren für die Pflege relevanten Institutionen und Personen im System Krankenhaus wie z. B.:

  • Ärzte,
  • verschiedene Heilberufe,
  • Hygienefachkraft,
  • Ethik,
  • Patientenvertretung,
  • Datenschutzbeauftragte?

Zudem ist zu berücksichtigen, dass es sich bei der Gruppe der Pflegenden um eine höchst heterogene Gruppe handelt, die zudem mit hoher Personalfluktuation und Fachkräftemangel konfrontiert ist. Zu dieser Gruppe gehören:

  • Examinierte mit/ohne Fachweiterbildung/Studium und ggf. auch stationsübergreifenden speziellen Aufgaben wie Wundmanagement, Praxisanleitung etc.,
  • Examinierte mit verschiedenen Berufsabschlüssen (Krankenpflege / Altenpflege / Kinderkrankenpflege),
  • Pflegende mit Abschluss im Ausland mit/ohne Anerkennung,
  • Pflegeassistierende / Pflegehelfende
  • Servicepersonal,
  • Auszubildende,
  • Praktikantinnen und Praktikanten,
  • (Jahres-) Hospitantinnen und Hospitanten.

Hinzu kommen die verschiedenen Hierarchieebenen – namentlich Pflegedirektion, Bereichsleitung und Pflegefachleitung.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Partizipationsprozess so zu gestalten, dass er zeitlich, räumlich wie auch situativ flexibel an die Anforderungen und Abläufe des Alltagsbetriebs angepasst ist. So ist es für Externe wie z. B. Forschungspartner unrealistisch, mehr oder wenig kurzfristig Workshops mit mehreren Pflegenden einer Station zu planen und zudem von einer personellen Konstanz bei den beteiligten Personen auszugehen. Der Stationsbetrieb läuft 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche weiter und die Patientenversorgung hat absoluten Vorrang. Das bedingt, auch aufgrund spontaner Unwägbarkeiten, eine nur begrenzte Planbarkeit und stellt erhöhte Anforderungen an die Organisation des Partizipationsprozesses.

Nicht zu vergessen ist die Herausforderung, zwischen den am Partizipationsprozess Beteiligten eine respektvolle und wertschätzende Interaktion und Kommunikation zu realisieren. Dabei ist zu beachten, dass Personen ganz unterschiedlicher Disziplinen und Zuständigkeitsbereiche an dem Prozess der technischen Entwicklung und Einführung zu beteiligen sind, in diesem Fall Datenbrillen für die Pflege im Krankenhaus. Es geht hier mit anderen Worten um interdisziplinäre Zusammenarbeit, die für eine erfolgreiche Interaktionsarbeit im Partizipationsprozess neben fachlichen, methodischen und personalen Kompetenzen auch soziale Kompetenzen wie etwa Kommunika­ti‍ons- und Empathiefähigkeit voraussetzt, was in der Realität durchaus anspruchsvoll sein kann. Das gilt im Übrigen nicht nur für die projektbezogene Interaktionsarbeit der relevanten Akteurinnen und Akteure in den Krankenhäusern, sondern auch für das Verhältnis der projektbeteiligten Verbundpartner untereinander.

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Interaktionsarbeit im Partizipationsprozess erfordert eine respektvolle und wertschätzende interdisziplinäre Zusammenarbeit – hier während einer von der Hochschule Ruhr West moderierten Projektteamsitzung im St. Franziskus-Hospital, Münster · Foto: Jürgen Reckfort.

Respektvolle und wertschätzende Interaktion und Kommunikation impliziert nichtzuletzt auch, dass die beteiligten Akteurinnen und Ak‍teure über Ergebnisse und relevante weitere Entwicklungen des Projekts möglichst als erste über interne Kanäle informiert werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Beteiligten das Gefühl bekommen, ausgenutzt oder gar benutzt zu werden, was in der Konsequenz dazu führen kann, an einer weiteren aktiven Beteiligung nicht mehr interessiert zu sein. Insbesondere von der Praxisseite wurde deshalb im Projekt PARCURA sehr großen Wert darauf gelegt, die unmittelbar beteiligten Personen aus der Pflege über interne Ka‍näle auf dem Laufenden zu halten, bevor Informationen etwa über die Webseite des Projekts oder andere Kanäle an die interessierte (Fach-) Öffentlichkeit kommunziert werden. Da eine Echtzeitkommunikation mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren in Form von Präsenz- oder auch Online-Treffen nicht immer zeitnah realisierbar war, wurde in PARCURA auch auf die asynchrone Kommunikation in Form eines (in unregelmäßigen Abständen) erscheinenden Projekt-Newsletters zurückgegriffen. Dieser wurde über das hausinterne Intranet an die beteiligten Projektteams und weitere intern In‍teressierte verteilt.

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Mit insgesamt vier krankenhausinternen Newslettern wurden die beteiligten Personen aus der Pflege und weitere Interessierte hausintern über die bisher erzielten Er‍gebnisse des Projekts PARCURA informiert. Die PARCURA-Newsletter folgten einem einheitlichen projekt- und krankenhausbezogenen Layout. Auf der ersten Seite (links im Bild) des durchweg sechsseitigen Newsletters wurde zunächst zwecks Einordnung kurz das Projekt PARCURA vorgestellt, gefolgt von einem persönlichen Vorwort von Gerburgis Löckemann in ihrer Funktion als Koordinatorin der Praxispartner. Auf den darauffolgenden Seiten wurde über die bisherigen Arbeiten und Er‍gebnisse berichtet, darunter auch Gastautoren (mittlere Bilder). Auf der letzten Seite gab es einen Ausblick sowie die Rubrik "Zum Schluss: Vier Fragen an...". In dieser Rubrik konnten projektbeteiligte Personen aus der Pflege Antworten auf vier Fragen geben: (1) "Datenbrillen sind eher": ein Spielzeug / eher ein Werkzeug / beides; (2) "Mitgestaltung am Arbeitsplatz heißt für mich konkret..."; (3) "Mein Arbeitsplatz gefällt mir, wenn..."; (4) "Das ist aus meiner Sicht eine Fragestellung zum Thema Digitalisierung, die mal untersucht werden sollte..."

Antworten seitens der Pflege im PARCURA-Newsletter auf die Frage:

Mitgestaltung am Arbeitsplatz heißt für mich konkret, ...

... in einem multiprofessionellen Team auf Augenhöhe zu arbeiten, gehört und akzeptiert zu werden von allen Professionen, Ideen mit einzubringen.

... eigene Ideen einzubringen und umzusetzen.

... respektvoller Umgang aller Fachdisziplinen, um Lösungen bei Problemen gemeinsam zu finden.

... in Prozesse mit einbezogen zu werden und selber Ideen äußern zu dürfen.

Als weiterer Baustein zur Realisierung des Partizipationsanspruches wurde schließlich mit Unterstützung der Stabsstelle Kommunikation und Fundraising des St. Franziskus-Hospitals, Münster, ein Video produziert, das über den YouTube- und den Instagram-Channel des Krankenhauses bereit­ge‍stellt wurde:

In dem Video wird auf die Ziele und Inhalte des Projekts PARCURA eingegangen, beteiligte Pflegefachpersonen stellen sich und ihren Part im Projekt vor und gehen auch auf die Anforderungen, Chancen und Risiken des Einsatzes von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus ein.

Das PARCURA-Präsentationsvideo, hier über die Projekt-Webseite bereitgestellt

Die Herausforderungen bei der Partizipation der Pflege im Krankenhaus wurden auch auf einem Pflegekolloquium thematisiert, das Ende Juli 2021 im Rahmen der vom Metaprojekt In‍WiGe initiierten Kolloquienreihe "Interaktionsarbeit in der Pflege"stattfand. Das Kolloquium trug den Titel "Zur praktischen Umsetzung partizipativer Gestaltung von Arbeit und Technik in der professionellen Pflege". Es wurde vom Projekt PARCURA initiiert und fand gemeinsam mit Mitinitiatorinnen und Mitinitiatoren des Memorandums Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege statt. Nachfolgend wird dieses Kolloquium ausführlich dokumentiert.

Zur praktischen Umsetzung partizipativer Gestaltung von Arbeit und Technik in der professionellen Pflege
Dokumentation des vierten Online-Kolloquiums der Reihe "Interaktionsarbeit in der Pflege" von Svenja Holberg und Jürgen Reckfort
PDF, 7 Seiten 
Hintergründe zum Memorandum und der Stellenwert der Partizipation darin
Impuls von Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen, MA&T GmbH, Projekt DigiKomp-Ambulant
PDF, 6 Seiten 
Interaktionsarbeit und Partizipation – eine besondere Perspektive im Memorandum
Impuls von Dr. Margit Weihrich, Universität Augsburg, Projekt UMDIA
PDF, 3 Seiten 
Zur Rezeption des Memorandums
Impuls von Marc Jungtäubl, Universität Augsburg, Projekt UMDIA
PDF, 3 Seiten 
Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung von Partizipation im Projekt PARCURA
Impuls von Gerburgis Löckemann, St. Franziskus-Hospital Münster, Projekt PARCURA
PDF, 3 Seiten 
Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung des Memorandums – ein Bericht aus dem BMBF-Projekt PräFo
Impuls von Dr. Margit Weihrich und Marc Jungtäubl, Universität Augsburg, Projekt UMDIA
PDF, 3 Seiten 
Beteiligung und Partizipation aber wie – Thesen aus Digikomp-Ambulant
Impuls von Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen, MA&T GmbH, Projekt DigiKomp-Ambulant
PDF, 6 Seiten 

Arnstein, Sherry R. (1969): A Ladder of Citizen Participation. Journal of the American Planning Association, Vol. 35, No. 4, 216-224.


Bahnmüller, Reinhard; Kutlu, Yalçın; Mugler, Walter; Salm, Rainer; Seibold, Bettina; Kirner, Eva; Klatt, Sandra (2023): Mitsprache bei der Digitalisierung? Beteiligung von Betriebsrat und Beschäftigten in digitalisierungsaktiven Betrieben. Study 479 der Hans-Böckler-Stiftung. Online: https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-008550 


Bergold, Jarg; Thomas, Stefan (2012): Partizipative Forschungsmethoden: Ein methodischer Ansatz in Bewegung. In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research 13(1), Art., 30. Online: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1201302 


Bock, Beatric (2022): Medikamente stellen: Praxisanleitung und Regeln. Online: https://www.medi-karriere.de/magazin/medikamente-stellen/ 


Diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Münster (DiAG-MAV Bistum Münster) (2021): MAVO, KAGO, Grundordnung und weitere Vorschriften des kollektiven Arbeitsrechts im Bistum Münster. Schriftenreihe der DiAG-MAV im Bistum Münster, Nr. 2. Online: https://www.diag-muenster.de/rechtliches-tarifliches/mavo/ 


Fuchs-Frohnhofen, Paul; Blume, Andreas; Ciesinger, Kurt-Georg; Gessenich, Helga; Hülsken-Giesler, Manfred; Isfort, Michael; Jungtäubl, Marc; Kocks, Andreas; Patz, Martina; Weihrich, Margit (2018): Memorandum "Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege". Online: http://www.memorandum-pflegearbeit-und-technik.de/memorandum.html .


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Maria-Josef-Hospital Greven (MJH) (o. J.): Mitarbeitervertretung im Maria-Josef-Hospital Greven https://www.maria-josef-hospital.de/karriere/mitarbeitergremien.html 


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St. Franziskus-Hospital, Münster (SFH) (o. J.): Mitarbeitervertretung (MAV). Online: https://www.sfh-muenster.de/wir-ueber-uns/mitarbeitergremien/mitarbeitervertretung/ 


Unger, Hella von (2014): Partizipative Forschung. Einführung in die Forschungspraxis. Wiesbaden: Springer VS (Lehrbuch). Online: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01290-8 


Voß, G. Günter; Rieder, Kerstin (2005): Der arbeitende Kunde: Wenn Konsumenten zu unbezahlten Mitarbeitern werden. Campus Verlag.


Letztes Abrufdatum der angegebenen Online-Quellen:
31. August 2023